Oberflächenwassergüte
Arbeitshilfe für Anlagen zur thermischen Nutzung von Gewässern
Bearbeitung: LfULG - Referat 44 Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Ziel der Bearbeitung des Themas durch RegioNet WasserBoden ist die Erstellung einer "Arbeitshilfe zur thermischen Nutzung von Gewässern“. Mit der Arbeitshilfe soll Genehmigungsbehörden ein Werkzeug zur Verfügung gestellt werden, mit dem sie bei eingehenden Anträgen, möglichst schnell das potentielle Gefährdungspotential einstufen können und eine Genehmigung aussprechen oder verweigern können. Sie soll eine Orientierungshilfe für den Antragprozess darstellen, indem klar definiert ist, welche Unterlagen benötigt werden und in welchem rechtlichen und fachlichen Rahmen sich bewegt werden kann.
Gewässern besitzen ein beachtliches Potenzial zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Wasserwärmepumpen haben mittlerweile ein gutes Effizienzniveau erreicht, daher besteht ein großes wirtschaftliches Interesse an der Nutzung von Gewässern als regenerative Energiequelle. Gerade die Bergbaufolgelandschaften im Mitteldeutschen und Lausitzer Revier bieten ein großes Potential für die Nutzung solcher Anlagen, weshalb sich hier eine hohe Nachfrage ergibt. Aufgrund der bisher begrenzten Erfahrungswerte und fehlender etablierter Systeme im Bereich der Aquathermie, stehen Genehmigungsbehörden derzeit vor der Herausforderung die Auswirkungen der Anlagen auf die Gewässer zu bewerten. Hier soll eine praxisorientierte Arbeitshilfe als Orientierungshilfe den Antragsprozess unterstützen.
Das Vorliegen der Arbeitshilfe ist für 2025 geplant. Der erste Entwurf der Arbeitshilfe ist erstellt und soll im ersten Quartal 2025 mit den Vollzugsbehörden diskutiert werden, so dass sie auf Basis der Erkenntnissen aus praktischen Arbeiten ergänzt werden kann.
Kontakt: maren.vanriel@lfulg.sachsen.de
Mitwirkung bei der Quantifizierung Ökologischer Mindestabflüsse in bergbaubeeinflussten Fließgewässern 2. Ordnung
Bearbeitung: LfULG - Referat 44 Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Ziel der Bearbeitung des Themas durch RegioNet WasserBoden ist die Erstellung einer Arbeitshilfe zur Ermittlung einer ökologischen Mindestwasserführung anhand der Ausführungen der LAWA (2020) und pilothaften Untersuchungen an ausgewählten Gewässern. Für die pilothafte Bestimmung des ökologischen Abflusses wurden das Weigersdorfer Fließ im Lausitzer Revier und die Gösel im Mitteldeutschen Revier ausgewählt.
Mit der entstehenden Arbeitshilfe soll Genehmigungsbehörden ein Werkzeug zur Verfügung gestellt werden, mit der die verfügbaren Daten, welche zur Festlegung der ökologischen Mindestwasserführung notwendig sind, möglichst schnell für eine Beurteilung zusammengetragen werden können. Zudem sollen pragmatische Ansätze getestet, bewertet und ggf. als mögliche Verfahrensweise aufgezeigt werden. Die Vorgehensweise muss aber dennoch geeignet sein, die Wirkung der Wasserentnahme auf das jeweilige Gewässer hinsichtlich der ökologischen Aspekte zu beurteilen und die erforderliche Mindestwasserführung zu begründen.
Der § 33 (Mindestwasserführung) des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) beinhaltet, dass das Aufstauen eines oberirdischen Gewässers, das Entnehmen oder das Ableiten von Wasser aus einem oberirdischen Gewässer nur zulässig ist, wenn die Abflussmenge erhalten bleibt, die für das betroffene und andere damit verbundene Gewässer erforderlich ist, um den Zielen des § 6 (1) und der §§ 27 - 31 WHG zu entsprechen.
Insbesondere für Gewässer 2. Ordnung mit wenig verfügbaren Messdaten (z.B. Durchflusskennwerte, Morphologie, Gewässerbiozönose) besteht für die Antragsteller und die Genehmigungsbehörden die Herausforderung der Ermittlung eines Mindestwasserabflusses gemäß LAWA-Empfehlung i.S. der Verwaltungsvorschrift Mindestwasserabfluss Wasserkraftanlagen. Eine besondere Schwierigkeit liegt zudem in den Bergbaufolgeregionen bei den bergbaubeeinflussten Fließgewässern und der Notwendigkeit einer baulichen Verringerung der z. T. überdimensionierten Fließgewässerquerschnitte bei Entfall der Sümpfungswassereinleitungen.
Ein erster Entwurf der Arbeitshilfe ist im dritten Quartal 2025 zu erwarten. Dieser soll anschließend mit den Vollzugsbehörden diskutiert und auf Basis der Erkenntnisse aus den praktischen Arbeiten weiterentwickelt und verbessert werden.
Zur praktischen Bestimmung wird ab August 2025 die Vergabe „Ermittlung des ökologischen Mindestwasserabflusses an zwei Gewässern 2. Ordnung in den sächsischen Braunkohlerevieren“ bearbeitet. Die Ergebnisse zu den ermittelten ökologischen Mindestwasserabflüssen des Weigersdorfer Fließ und der Gösel werden Mitte 2026 erwartet.
Gewässergütemodelle
Bearbeitung: LfULG - Referat 44 Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Es wurde zunächst durch Recherche ein Überblick zu existierenden Modellen und deren Anwendungsmöglichkeiten gewonnen (überblickende Recherche durch RegioNet). Die im Ergebnis der Recherche geeignetsten Modelle sollen anschließend näher untersucht und hinsichtlich der Nutzbarkeit zur Beantwortung verschiedener projektbezogener Fragestellungen geprüft werden (Detailrecherche durch Vergaben). Zur besseren Gegenüberstellung wurde durch RegioNet ein Mustersteckbrief erarbeitet, der für die zu betrachtenden Gewässergütemodelle auszufüllen ist.
Um die Wirksamkeit von Maßnahmen am Gewässer abschätzen zu können, ist ein grundlegendes Verständnis der im Gewässer ablaufenden Prozesse Voraussetzung. Besonders die Zufuhr und stromabwärts gerichtete Weiterleitung von Nährstoffen, aber auch von bergbaubedingt freigesetzten Stoffen wie Eisen und Sulfat können die Wasserqualität stark beeinflussen. Zur besseren Einschätzung der Auswirkungen von zukünftigen Nutzungsänderungen wie beispielsweise Ein- oder Ausleitungen können Gütemodelle ein nützliches Werkzeug sein. Somit können Stoffkonzentrationen, die bisher lediglich punktuell gemessen werden, entlang des Flussverlaufs modelliert und die Folgen von Eingriffen in einem größeren Betrachtungsraum beurteilt werden. Derzeit existieren sehr viele Gewässergütemodelle bzw. Softwareprodukte, die einen unterschiedlichen Umfang hinsichtlich der möglichen modellierbaren Güteparameter haben. Momentan fehlt ein Überblick über die Möglichkeiten, die die verschiedenen Modelle haben, wodurch die Auswahl des bestmöglich geeignetsten Modells für konkrete Fragestellungen schwerfällt.
Die Auswahl der Gewässergütemodelle, die im Rahmen der Detailrecherche näher untersucht werden sollen, besteht aus:
- CE-QUAL-W2,
- WASP (Water Quality Analysis Simulation Program),
- QSim (Quality Simulation),
- MIKE Eco-Lab sowie
- FGSM (DWA-Gewässergütemodell)
Die Bearbeitung der Detailrecherche zu FGSM und MIKE Eco-Lab konnte bereits beauftragt werden und erfolgt bis 08/2025.
Die Detailrecherche zu QSim kann voraussichtlich im 1. Quartal 2026 abgeschlossen werden.
Zu WASP und CE-QUAL-W2 konnten noch keine Bearbeiter gewonnen werden bzw. laufen die Vergabeprozesse noch.
Kontakt: antje.ulbricht@lfulg.sachsen.de
Datenportale und Fachanwendungen
Bearbeitung: LfULG - Referat 44 Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Im Rahmen des Projekts RegioNet WasserBoden wird eine Umfrage (Laufzeit bis 26.09.2025) durchgeführt, welche zunächst der Abfrage öffentlich zugänglicher Datenportale und Anwendungen dient. Die zusammengetragenen Daten dienen der Erstellung einer Arbeitshilfe, die einen Überblick zu nutzbaren Datenquellen geben soll.
Weiterhin sollen mögliche Datendefizite für die Strukturwandelregion erfasst werden sowie die Möglichkeit zu Feedback zu einzelnen Datenportalen und Anwendungen gegeben werden. Das gesammelte Feedback wird anschließend weitergeben und eruiert, ob im Rahmen des Projekts RegioNet WasserBoden noch konkrete Ideen zu einzelnen Portalen / Anwendungen angestoßen und zusammen mit den Entwicklern bzw. Verantwortlichen und den Nutzern entwickelt und ausgearbeitet werden können.
Um den Transformationsprozess in den Kohleausstiegsregionen Sachsens zu gestalten, sind Umweltfachdaten unentbehrlich. Es existieren im Freistaat Sachsen zahlreiche Umweltfachdaten, die über Datenportale und Fachanwendungen bereitgestellt werden. Die große Vielfalt und die stetige Zunahme an Informationen macht es jedoch teilweise schwierig, gezielt Daten zu finden bzw. einen Überblick über nutzbare Datenquellen zu behalten.
Die Ergebnisse der Umfrage (Laufzeit bis 26.09.2025) werden voraussichtlich im Dezember 2025 veröffentlicht.
Die erarbeitete Arbeitshilfe soll im 1. Quartal 2026 präsentiert werden.
In Abhängigkeit der Umfrageergebnisse und des gegebenen Feedbacks, könnten noch weitere Arbeiten und Ergebnisse angestrebt werden. Wir werden Sie ggf. an dieser Stelle darüber informieren.
Kontakt: antje.ulbricht@lfulg.sachsen.de